Zum Stück
Holland im 18. Jahrhundert. Die Zeit, als Reifröcke Mode waren, die reichen Leute Perücken trugen, die ersten Kartoffeln gepflanzt wurden und man noch Bier zum Frühstück trank. Aber auch die Zeit der Todesstrafe, der Folter, des Prangers und der Spinnhäuser und eine Epoche, in welcher es tatsächlich noch Menschen gab, die über das Leben anderer entscheiden konnten.
Hilletje Jans, ein Mädchen aus Utrecht, hat im Alter von sechs Jahren ihre Eltern verloren. Sie irrt nach Amsterdam, wo ihre Tante Thérèse und deren Tochter Roosje eine Herberge betrieben. Dort hofft Hilletje aufgenommen zu werden. Doch kaum in der Hafenspelunke angekommen, wird Hilletje ein Mord in die Schuhe geschoben. Sie wird an den Pranger gestellt und ins Spinnhaus geworfen. Nach sieben Jahren kommt sie frei und kehrt in die Herberge zurück, wo sie zwar von ihrer Tante aufgenommen wird aber von morgens bis abends hart arbeiten muss und trotzdem hungert.
Eines Tages fasst Hilletje den Entschluss, ihr Leben zu ändern. Als Mann verkleidet gelingt ihr die Flucht. Sie heuert als Schiffsjunge auf einem Schiff der Ostindischen Handelskompanie an. Viele Jahre verbringt sie auf See und bewährt sich als Mann mit List und Verstand in gefährlichen Situationen. Als der berühmte und geachtete Kapitän Jan Hille von der „Guten Hoffnung“ kehrt sie zwanzig Jahre später nach Amsterdam zurück.
Hier begegnet sie Roosje wieder, die nach dem Tod ihrer Mutter die Herberge übernommen hat und für deren Untat sie als kleines Mädchen bestraft wurde. Hilletje gibt sich als Frau zu erkennen und wird zum Tode verurteilt. Im letzten Moment kann sie der Prinz von Oranje vor dem Scheiterhaufen retten.