Zum Stück
Johannes Philadelphia ist tot. In seinem alten Palast, in dem sich sagenhafte Reichtümer türmen sollen, ist der alte Butler Anton Buldt allein zurückgeblieben. Ein Notar und zehn Erben finden sich ein, sie werden den Nachlass des Verstorbenen unter sich teilen dürfen. Allerdings kann das Testament nur eröffnet werden, wenn sich die zehn grundverschiedenen Personen einigen und sich zu einer Haltung gegenseitigen Vertrauens aufraffen können.
Der Reiz des Stückes lieg in den Kontrasten, die durch die Begegnungen zwischen den Erben entstehen. Der forsche Geschäftsmann mit seiner treu ergebenen Gattin, die emanzipierte Dompteuse aus dem Zirkus, die jungen Liebenden, der energische General und der listige Ganove, die Lehrerin, die blinde Bäuerin und das Dienstmädchen, sie alle sind zusammen eingesperrt in ihrer Begehrlichkeit – und schliesslich auch buchstäblich eingesperrt im alten Palast, der sich in das Geschehen einmischt, wenn sich die Grenzen zwischen Realität und Phantasie mehr und mehr verwischen. Zur vollen Entfaltung wird der seltsame Zauber dieses Stückes für jene Zuschauerinnen und jene Zuschauer kommen, die sich ohne allzu viele Wenn und Aber dem Fluss der Ereignisse hingeben können.